Warum Zukunftsforschung für L&D wichtig ist
Zukunftsforschung bedeutet, unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen. Sie lädt dazu ein, sich auf neue Sichtweisen einzulassen und Gewohntes zu hinterfragen. Oft entstehen die wertvollsten Impulse dort, wo man sie nicht vermutet, etwa in anderen Disziplinen oder bei den Lernenden selbst. Wer ihre Erfahrungen und Hintergründe versteht, erkennt, welche Formen des Lernens wirklich anschlussfähig sind.
Ein Beispiel aus der Industrie verdeutlicht das. Ein Team aus der Personalentwicklung möchte Mitarbeitenden das Thema Künstliche Intelligenz näherbringen. Es entwickelt einen Lernpfad, der auf selbstgesteuertem und entdeckendem Lernen basiert. Die Teilnehmenden sollen sich in ihrem eigenen Tempo mit Grundlagen, Anwendungen und Chancen von KI vertraut machen. Das Konzept ist modern, methodisch gut durchdacht und auf Zukunftsthemen ausgerichtet. Erst nach dem Start zeigt sich jedoch, dass viele Beschäftigte Schwierigkeiten haben, mit der Lernumgebung umzugehen. Einige verfügen nur über begrenzte digitale Kompetenzen, anderen ist die Form des selbstorganisierten Lernens gänzlich unbekannt. Was als innovatives Lernprojektgeplant begann, stößt so auf unerwartete Hürden.
Lernen aus der Sicht der Lernenden
Hier wird deutlich, wie leicht man die Perspektive der Lernenden aus dem Blick verlieren kann. Wer die Voraussetzungen und Erfahrungen der Zielgruppe zu wenig berücksichtigt, entwickelt schnell Formate, die an ihren Bedürfnissen vorbeigehen. Ein Ausweg liegt darin, die eigene Bubble bewusst zu verlassen. Das bedeutet, sich aktiv in die Lernwelt der Mitarbeitenden hineinzuversetzen, zuzuhören und zu beobachten, wie Lernen tatsächlich stattfindet.
Praktische Möglichkeiten:
- Gespräche mit Mitarbeitenden direkt am Arbeitsplatz
- Kleine Testphasen und Feedbackschleifen
- Gemeinsames Ausprobieren neuer Formate
So entsteht ein realistisches Verständnis dafür, wo Unterstützung nötig ist und wie sich neue Lernformen Schritt für Schritt einführen lassen.
Die persönliche Lernumgebung (PLE)
Eine hilfreiche Perspektive bietet das Konzept der Personal Learning Environment (PLE). Sie beschreibt die persönliche Lernumgebung einer Person, also das Zusammenspiel aus Werkzeugen, Ressourcen und Kontakten, mit denen sie lernt. Dazu gehören digitale Tools ebenso wie informelle Quellen, Netzwerke oder Communities. In der Forschung wird die PLE als sozio-technisches System verstanden, das selbstgesteuertes Lernen unterstützt (vgl. SpringerLink).
Für die Praxis in Learning and Development eröffnet das wertvolle Möglichkeiten. Wer seine eigene Lernumgebung aktiv gestaltet, kann gezielt Impulse von außen einbinden. Das kann heißen, neue Quellen zu entdecken, sich mit Menschen aus anderen Branchen zu vernetzen oder Lernende stärker einzubeziehen, um ihre Erfahrungen sichtbar zu machen.
Auch die Mitarbeitenden selbst profitieren, wenn sie lernen, ihre persönliche Lernumgebung aufzubauen und Verantwortung für den eigenen Lernprozess zu übernehmen. So wächst mit der Zeit die Fähigkeit, Neues nicht nur aufzunehmen, sondern auch mitzugestalten.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass Lernende durch den Aufbau einer PLE ihre Recherche- und Vernetzungsfähigkeiten deutlich erweitern konnten(vgl. MDPI). Solche Ergebnisse lassen sich gut auf den Bereich Learning and Development übertragen. Wer seine Lernumgebung pflegt, bleibt offen für neue Ideen und gestaltet Lernen als fortlaufenden Entwicklungsprozess.
Fazit und Ausblick
Zukunftsforschung und persönliche Lernumgebungen ergänzen sich auf natürliche Weise. Zukunftsforschung öffnet den Blick und die PLE schafft den Raum, um neue Erkenntnisse in die Praxis zu übersetzen. Wer regelmäßig über den eigenen Tellerrand hinausblickt, bleibt lernfähig und gestaltet Lernräume, die auf die Zukunft vorbereitet sind.
Zukunftsfähiges Lernen entsteht, wenn Neugier und Offenheit aufeinandertreffen. Wenn wir bereit sind, neue Perspektiven einzunehmen und unsere Lernumgebungen weiterzuentwickeln, schaffen wir Bedingungen, in denen Lernen lebendig bleibt – heute und morgen.
Wie gestaltest du deine persönliche Lernumgebung? Kontaktiere uns gerne über das Kontaktformular oder entdecke, wie wir bei CLC dich dabei unterstützen, zukunftsorientiertes Lernen in deiner Organisation zu verankern: Unsere Angebote ansehen.
Quellen:
Effects of a Personal Learning Environment Approach in a Master’s Program for Future Teachers






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